Geschichte des Met

Man sagt, der erste Tropfen Met entstieg dem Honig, als die Sonne noch tiefer über den Wäldern stand und keine Weintraube weit und breit wuchs. Noch lange bevor der Wein den Tisch der Menschen bereicherte, waren es die Bienen und der Honig, die uns ein Geschenk machten – eine goldene Flüssigkeit, entstanden durch Geduld, Natur und das uralte Geheimnis der Gärung.

In den frühen Kulturen Ägyptens und Vorderasiens war die Technik, Wein herzustellen, bereits bekannt. Doch etwas älter noch war das Wissen um den Honig-Wein, denn Honig diente nicht nur zur Süßung, sondern als Konservierungsmittel, als Träger vergänglicher Aromen und als Ausgangspunkt eines besonderen Getränks. Aus Honig, der seinen natürlichen Wassergehalt behielt oder in feuchten Lagern ruhte, entstand irgendwann der Moment, in dem die Gärung einfach einsetzte – und so wurde Met geboren.

Wer in alten Sagen liest, darf dem Met begegnen als Trank der Götter: Bei unseren nordischen Vorfahren, bei Griechen und Römern war er mehr als ein Getränk – er war Zeichen von Gastfreundschaft, Ritual und Kunst. Im Lauf der Jahrhunderte verlieh ihm seine Herstellung ein Geheimnis, denn Honigwein war kostbarer als Bier oder Wein und wurde nicht  einmal alltäglich, sondern zu besonderen Gelegenheiten ausgeschenkt.

Im Mittelalter, als Klöster und Herrenhallen Bräuche pflegten, war Met ein Symbol für Gemeinschaft und Festlichkeit. Es wurde in Hallen serviert, mit holzgeschnitzten Behälrern und feierlichem Klang. Doch mit dem Aufkommen des Traubenweins und der industriellen Bierherstellung rückte der Met langsam in den Schatten.

Uns heute? Heute erlebt der Met eine wundersame Wiedergeburt: In Zeiten, in denen Genuss wieder Besinnung heißt, setzen wir Handwerk und Herkunft neu in Szene. Im Met Haus Naumburg knüpfen wir an diese uralte Geschichte an. Wir greifen den Faden der Tradition auf und erzählen ihn weiter – mit regionalem Honig, mit Geduld und mit Liebe zum Detail.

Wenn Sie ein Glas unseres Mets heben, dann halten Sie nicht nur einen Tropfen im Licht – Sie öffnen eine Geschichte. Sie schmecken nicht nur Honig und Wasser, sondern vergangene Zeiten und lebendige Gegenwart. Jeder Schluck verbindet Sie mit jenen, die vor Tausenden von Jahren dem Summen der Bienen lauschten, jene, die in Hallen voller Lachen und Feier metetrunken waren, und jene, die heute bewusst genießen.

Begleiten Sie uns auf dieser Reise: Von der ersten Gärung bis zur modernen Manufaktur, von der Vergangenheit in die Gegenwart. Der Met ist kein Relikt – er ist eine Einladung. Eine Einladung, Schritt für Schritt die Tiefe zu entdecken, die hinter dem einfachen Wort „Met“ steckt. Eine Einladung, sich fallen zu lassen in den goldenen Fluss, der Honig, Zeit und Handwerk verbindet.